Die AFB ist eine Bakteriose, also eine durch Bakterien verursachte Krankheit. Die Bakteriose wird durch den Erreger bei Futtertausch und Körperkontakt der Bienen im Volk verteilt. Die Bakterien keimen im Darm aus und vermehren sich außerordentlich schnell. Sie durchdringen die Darmwand und zerstören das gesamte Madengewebe. Es handelt sich hier um eine erregerbedingte Erkrankung.

Die AFB-Sporen sind gegen Einflüsse der Umwelt wie Austrocknung, hohe Temperaturen, aber auch einigen Desinfektionsmitteln sehr widerstandsfähig. Genau deshalb können sie viele Jahrzehnte überdauern und bleiben somit weiter hoch infektiös.
Schon der Verdacht auf AFB ist ANZEIGEPFLICHTIG!

Symptome

Die Brut stirbt ausschließlich im verdeckelten Stadium ab, Folgen sind:

  1. Verfärbte Zelldeckel
  2. Eingefallene, rissige, zum Teil löchrige Zelldeckel
  3. Leimartige, milchkaffeefarbenen, fadenziehende Masse in den Zellen
  4. Geruch nach Fußschweiß
  5. In der unteren Zellrinne fest haftender schwarzbrauner Faulbrutschorf als eingetrockneter Madenrest
  6. Auf geschlüpften Waben stehen gebliebene Zellen

Ursache

  1. Verflug und Räuberei
  2. Einschlagen besitzloser Schwärme
  3. Verfütterung von Honig und/oder Pollen unbekannter Herkunft (insbesondere Auslandshonig)
  4. Verwendung gebrauchter Imkereigerätschaften eines nicht mehr betriebenen Bienenstandes
  5. Aufgabe und Verfall von Bienenständen (unverschlossene, verlassener Stände)
  6. Unkontrollierte Wanderung bzw. dauerhafte Verlegung von Bienenständen
  7. Verminderte Widerstandskraft schwacher Völker
  8. Zu spätes Erkennen erste Krankheitszeichen durch den Imker

Diagnose

  1. Streichholzprobe (fadenziehende Masse)
  2. Laboruntersuchung

Vorbeugung

  1. Zukäufe von außerhalb des eigenen Kreises nur mit amtstierärzlicher Bescheinigung (Seuchenfreiheitsbescheinigung) des für den Verkaufsort zuständigen Amtstierarztes. Innerhalb des eigenen Kreises nicht vorgeschrieben, aber dennoch zweckmäßig.
  2. Bienenmaterial, Waben gebrauchte Beuten und Gerätschaften nur von ordnungsgemäß geführten Bienenständen kaufen.
  3. Zugekaufte gebrauchte Beuten und Geräte sofort desinfizieren 
    a. gründliche mechanische Reinigung
    b. 3 – 5 %igen Natronlauge
    c. Abflammen
  4. Fremde Schwärme erst nach 3tägiger Kellerhaft auf einem Quarantänestandort einschlagen oder vernichten
  5. Leere Beuten geschlossen halten
  6. Bienen nicht in der Nähe von Mülldeponienen aufstellen
  7. Keinen fremden Honig, Pollen oder Honig- bzw. Pollenfutterteig verfüttern
  8. Räuberei vermeiden
  9. Kontinuierliche Bauerneuerung (jährlich mindestens 1/3 der Waben erneuern)
  10. Genaue Sichtung der Waben bei der Einrichtung des Wintersitzes
  11. Laboruntersuchung von Futterkranz- oder Honigproben auf Faulbrutsporen
  12. Verlassene Bienenstände dem Amtstierarzt melden
  13. Wanderstände ohne Schild mit Namen/Adresse des Imkers dem Amtstierarzt melden

Bekämpfung

Anweisungen des Amtstierarztes folgen!

Eine Übersicht über die gemeldeten Faulbrutbezirke in Deutschland kann man beim TSIS-TierseuchenInformationsSystem abfragen

FlyingBee

Quelle: Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf e. V., Jens Radtke, www.honigbiene.de. Eigene Recherchen.